Der Spielverbund Ost hat am 18.11. getagt und den Liga-Spielbetrieb für 2018 beschlossen. Die Berlin Knights werden in ihrer ersten Saison in der Landesliga Ost antreten und die Teams der Baltic Blue Stars Rostock, Brandenburg Patriots, Stralsund Pikes sowie die Neulinge Potsdam Royals Prospects und Beelitz Blue Eagles zu Gast haben. Unsere Redakteurin Isabelle Werner hat mit Headcoach Tom Balkow über die Einteilung und die kommende Saison gesprochen.
Isabelle: Coach, die Einteilung ist da und eure Gegner stehen fest. Wie ist deine erste Einschätzung?
Tom: Na zuerst einmal freue ich mich, dass wir es geschafft haben, in 2017 ein Team aufzubauen, das 2018 endlich an den Start geht. Du arbeitest wochen- und monatelang genau auf diesen Moment hin. Jetzt wissen wir, wer unsere ersten Gegner in der Knights Geschichte sein werden. Wir sind zwar sowieso schon unter Dauerstrom aber jetzt fängt die Saison so richtig an für uns und das setzt nochmal extra Motivation und Kräfte frei.
IW: Jetzt ist im Vergleich zum letzten Jahr eine weitere Liga eingeführt worden. Ihr startet also in der sechsten Liga. Was bedeutet das?
TB: Es bedeutet, dass wir zehn großartige Spiele vor uns haben.
IW: Aber ihr wolltet eigentlich in der fünften Liga anfangen…
TB: Was wir wollen ist vollkommen unerheblich. Die Regeln in unserem Sport sind klar und die werden befolgt. Wir wussten immer, dass wir als neues Team in der untersten Liga starten werden. Bis vor ein paar Tagen war das noch die fünfte Liga. Jetzt ist es halt die sechste. Wie jedes andere Team in diesem Land müssen wir uns unseren Erfolg erarbeiten. Außerdem kann es für unseren Sport nur von Vorteil sein.
IW: Wie meinst du das?
TB: Na schau Dir doch nur mal die Teams in 2018 an. Beelitz, Potsdam 2, Dresden 2, Freiberg. Dazu Unterhalb der Landesliga noch Suhl, Elsterwerda und Neuruppin. Mit uns sind das acht neue Mannschaften im Spielverbund Ost. Das ist eine tolle Entwicklung für unseren Sport. Ich freue mich sehr, wenn immer mehr weiße Flecken auf der Landkarte bunt werden und Footballbegeisterte das Abenteuer wagen. Je mehr Vielfalt desto besser für unseren Sport.
IW:Was sagen Deine Spieler zur Einteilung?
TB: Genau das gleiche wie wir Coaches. Wir wollen nichts geschenkt haben sondern auf dem Platz zeigen, dass wir es verdienen. Du musst das so sehen. Wir haben jetzt viele Monate Aufbauarbeit geleistet, einen wie ich finde bislang sensationellen Kader zusammengestellt und viele andere Vereine schauen jetzt mit Recht auf uns mit dem Gedanken ‚Na dann zeigt mal was ihr könnt‘ und damit haben sie alle recht. Noch haben wir auf dem Feld nichts geleistet und es liegt an uns, wie wir 2018 sportlich auftreten und unseren Worten Taten folgen lassen.
IW: Das klingt kämpferisch.
TB: Nein eher realistisch. Natürlich nimmt man uns in Berlin wahr und natürlich polarisieren wir auch ein wenig. Und selbstverständlich wollen die Leute sehen, wozu wir wirklich im Stande sind. Sind wir eine Eintagsfliege? Sind wir aus Trotz gegründet worden und angetreten und verschwinden wieder in der Versenkung? ‚Braucht‘ man wirklich einen weiteren Verein in Berlin? Am Ende des Tages zählt der Erfolg auf dem Feld, um das gesamte Programm der Knights erfolgreich zu machen. Ich bin überzeugt von meinem Team, von unserem Weg und von der Leistungsfähigkeit meiner Mannschaft und meiner Coaches. Nicht umsonst haben auch GFL Spieler den Weg zu uns gefunden, weil sie an das Konzept und dessen Erfolg glauben. Aber das müssen wir eben auch zeigen. Und ja, ich will natürlich überzeugend auftreten und keinen goldenen Blumentopf gewinnen.
IW: Das heißt, ihr wollt oben mitspielen? Was ist euer Saisonziel?
TB: Aufstieg.
IW: Kurz und knapp….
TB: Selbstverständlich. Wer einen Mannschaftssport in einem Mehr-Ligen System betreibt und nicht das Ziel hat, die Liga zu gewinnen und die nächsthöhere Aufgabe in Angriff zu nehmen, ist meiner Meinung nach falsch in dem Sport. Unser Training und unsere Saisonplanung sind darauf ausgelegt, um den Aufstieg zu spielen, ganz klar.
IW: Und du hast ja auch einen sehr erfahrenen Kader.
TB: Ja das haben wir wohl. Wir haben es geschafft, bislang 25 Rookies für unseren Sport zu begeistern. 25 Spieler, die vor wenigen Wochen und Monaten nur vor dem Fernseher unseren Sport verfolgt haben. Jetzt leben sie ihn selber auf dem Platz und das ist großartig. Dazu haben wir 31 Spieler, die bereits Erfahrung auf dem Feld haben. Viele Spieler haben wir aus der ‚Footballrente‘ zurückgeholt, einige haben den Weg aus anderen Vereinen zu uns gefunden, weil sie unser Konzept überzeugt hat. Wir haben mehr als 200 Saisons Footballerfahrung auf dem Feld. Dazu einen Trainerstab, der selber mehr als 75 Saisons auf dem Feld stand und 26 Saisons als Coach an der Sideline. Wenn wir aus all dem in diesem Jahr kein Kapital schlagen, haben wir es auch nicht verdient, in einer fünften oder vierten Liga irgendwann zu spielen.
IW: Wie schätzt du die Konkurrenz in 2018 ein?
TB: Ja das wird für uns natürlich eine große Wundertüte. Auf dem Feld kenne ich nur das Team aus Rostock. Hier war ich mit den Kobras Seniors 2016 zu Gast. Seitdem wird sich dort auch viel getan haben. Bei den Brandenburgern, gegen die ich 2013 selbst noch aktiv auf dem Feld stand, hat sich einiges sehr positiv entwickelt. Von Stralsund muss ich mir erstmal Videos anschauen und Beelitz und Potsdam als neue Teams sind natürlich überhaupt nicht einschätzbar. Alles in allem ein bunter Korb voll Überraschungen für alle Teams.
IW: Wir bereitet ihr euch auf diese Aufgaben vor?
TB: Unser Pre-Season Programm steht soweit. Wir haben neben den regulären Trainingseinheiten bis zum Saisonstart zwei Wochenend-Mini Camps geplant. Dazu kommt über Ostern ein dreitägiges Trainingslager. In den ersten beiden April-Wochen werden wir dann unsere ersten Testspiele haben. Wir treffen am 07.04. auf einen aktuellen Viertligisten und eine Woche später soll es gegen einen Drittligisten gehen. Das dürfte dann eine endgültige Standortbestimmung für uns sein, um zu wissen, was wir von uns und unserem Team in 2018 tatsächlich erwarten können.
IW: Coach wir wünschen Dir viel Erfolg auf eurem Weg.
TB: Vielen Dank.
Ende der Woche sprechen wir mit Jugend Headcoach Benny Sobek zu seiner Einschätzung der Ligaeinteilung für die Junior Knights und die Ambitionen für die erste Saison.