Am Ende war das Ergebnis zu hoch aber aus Sicht der Knights Ladies auch irgendwie unerheblich. Mit 0:56 hatte man in Hamburg bei den Amazons keine Minute lang den Hauch einer Chance. Aber die Köpfe ließ dabei niemand wirklich hängen.
Im ersten Quarter begegneten sich beide Teams noch auf Augenhöhe. Ein schöner Pass der Amazons plus anschließender 2-PTC brachte das 8:0 zum ersten Seitenwechsel. Quarter 2 gehört dann in die Kategorie „was war da denn los“. Die Knights Ladies waren irgendwo, nur nicht gedanklich auf dem Feld. Die Hamburgerinnen konnten schalten und walten wie sie wollten. 30:0 stand es zur Halbzeit.
Die Knights Coaches entschieden sich dann, den Rest des Spiels noch viele Dinge auszuprobieren, allen Spielerinnen Spielzeit zu geben und einige Spielerinnen auch einmal auf Positionen einzusetzen, auf denen man sie bislang nicht sehen konnte. So sorgte #1 Michele Krause, die etatmäßig Linebacker spielt, mit diversen sehr sehenswerten Läufen als Runningback für Aufmerksamkeit. QB #11 Silvana Friese stand auf einmal auf Receiver während #87 Julia Iskraut zum ersten Mal als QB die Bälle verteilte. Da war der Endstand irgendwann relativ egal. Auch wenn der HC ein etwas zerknirschtes Gesicht vom Platz trug.
Tom Balkow zieht gleich sein Saisonfazit: „Naja so hoch willst du natürlich nie verlieren. Für die Amazons ging es heute noch um Platz 2. Da war die Motivation hoch. Bei uns stand bereits fest, dass wir unsere erste Saison nicht auf dem letzten Tabellenplatz beenden und das war das Ziel von Anfang an. Natürlich hätte ich gerne eine ausgeglichene Saison gespielt aber wir mussten relativ schnell erkennen, dass wir noch etwas Zeit brauchen. In dieser Konstellation haben wir jetzt sechs Monate zusammen trainiert und wir haben nun sicherlich einen sehr langen Winter vor uns, in dem wir uns auf 2020 vorbereiten werden. Der Lizenzantrag für die DBL1 geht am Dienstag raus und dann wollen wir in der nächsten Saison mit hoffentlich noch größerem Kader und Coaching Staff uns erneut verbessern und nach oben arbeiten. Unsere Ladies haben trotz allem eine fantastische erste Saison gespielt und ich bin stolz auf jede Einzelne, da wir unser absolutes Hauptziel erreicht haben. Jede Spielerin ist heute besser als sie es Ende 2018 war. Und darum gehts am Ende. Jetzt wird erstmal ein paar Wochen durchgeatmet und die Spielerinnen können sich auf die Regeneration und die Berlin-Brandenburg Auswahl konzentrieren, ehe wir dann Ende September oder Anfang Oktober wieder losstarten.“